Zeitung Der Zukunft
In den vier Jahren für die der Antrag läuft möchte das Helmi ein Bekenntnis zur Arbeit in Berlin abgegeben und den langfristigen Versuch starten ein lebendiger Teil vom Leben der Berliner zu werden – vielleicht sogar Teil einer neugestalteten Zukunft.
Zeitung der Zukunft
Das Helmi hat immer seine Inspiration
von den Menschen seiner Umgebung
bekommen und in Reaktion auf das
Leben dieser Menschen groß oder klein
seine Stücke kreiert. So hat es
angefangen, als quasi-Alien auf dem
Helmholtzplatz. Dort wurden viele
Beziehungen zu Kindern und
Erwachsenen geknüpft und von dort aus ist Das Helmi in die Welt gezogen.
Nun gilt es unsere Beziehung zueinander und zu der Welt in eine neue Phase zu bringen. Das Helmi ist erwachsener geworden, wie auch Teile unseres Publikums. Um dieser Beziehung eine Form zu geben möchten wir eine symbolische Zeitung gründen: Die Zeitung der Zukunft.
Die Zeitung der Zukunft? Ist das nicht das Internet? Wir wollen noch einen Schritt weitergehen und stellen uns eine Zeit nach dem Internet vor.
Was wollt ihr? More of the same? Wir stellen uns vor: es gibt nur die analoge Wirklichkeit. Wie in einer Dystopie. Wir beobachten radikal das, was übrigbleibt, wenn man das Internet subtrahiert. Wir wollen Keilschrift statt WhatsApp.
Gibt es uns überhaupt noch? Sind die Menschen noch deutlich genug für eine Abbildung? Sprechen sie noch miteinander? Gibt es noch Geschichten, die man selber erlebt hat? Gibt es noch Oral-History? Und wenn man die Worte und Geräusche und die Bilder und Situationen zusammensetzt? Was passiert dann? Ein Fest des Lebens? Eine depressive Ödnis?
Mit dem Finger auf all die vergessenen Geschichten der Geschichte gehen wir sozusagen zurück zur Oral History. Dort wo man und frau statt geschriebener Worte Lehmbrocken formt um etwas mitzuteilen und Erfahrungen zum Leben zu erwecken. Bloß, dass wir Schaumstoff vorziehen.
Wir wollen unserer unmittelbaren Umgebung Aufmerksamkeit schenken und uns ganz bewusst nicht in die große Welt hinausziehen lassen. Und wir wollen physisch dabei sein. Und wir wollen uns dabei Zeit lassen und einen dauerhaften Redaktionsraum gründen. Einen Raum fürs Denken, Archivieren und Basteln, aber auch fürs Begegnen. Wie in der Steinzeit, werden wir nur einmal im halben Jahr eine Ausgabe herausbringen – solange also beobachten, Schaumstoff schnitzen und Material anhäufen, bis es soweit ist.
Vielleicht können wir dabei die Differenz zwischen Realität und Poesie aufheben, bei diesem alltäglichen Treiben. Oder der nackte Alltag wird wieder poetisch.
Klar reagiert der Mensch auf die große Politik. Wenn Leute wie Trump oder Bolsonaro an die Macht kommen, beschäftigt einen das auch im Alltag. Wir sehen nur die Auswirkungen auf die Seelen der Menschen und hören die Geschichten beim Bäcker. Das was bleibt.
In seinem Roman „Die wilden Detektive“ beschreibt Roberto Bolano die sogenannten „Realviszeralisten“, eine Gruppe von jungen Schriftstellern, welche die Realität sezieren wollten, aber auch gleichzeitig keinen Unterschied zwischen Literatur und Leben machten.
Als Erzähler interessiert uns aber das Subjektive. Es handelt sich also um eine sehr subjektive Zeitung. Gleichzeitig ist die Zeitung das Kollektiv in das die Beobachtungen der Vielen einfließen. Ungerecht parteiisch und auch an allem Auffälligen interessiert - Oberfläche und Hintergrund.
Die große Nase, die singende Stimme, aber der Hintergrund interessiert uns auch. Auch wenn wir nicht jeden Tag berichten: wir beobachten jeden Tag.
Das Ziel ist letztendlich Theater, aber der Schwerpunkt liegt auf dem längeren Herstellungsprozess, der – wie eine lange Duration-Performance – ein Tunnelspiel ist. Wir spielen nicht vier Wochen auf der Probe Redakteure. Wir wollen es vier Jahre lang tun.
Bereits im letzten Antrag zur Basisförderung 17/18 hatten wir darauf hingewiesen, dass ein langfristiges Verfolgen von Themen und ein konsequentes Arbeiten am Material, sowie das stetige Sammeln und Archivieren von Materialien besonders gut für die Arbeit ist. Die Erfahrungen mit der Strugatzki-Projektreihe, welche über ein Jahr lief und auch mit dem großen Knausgard-HKF Projekt im Herbst 2018, wo wir über fast zwei Monate eine Sondereinheit ermitteln ließen, bestätigten die Überzeugung in diese Richtung weiterarbeiten zu wollen:
Wir denken also, dass ein durchgehender multifunktionaler Raum als Archiv, Debattierraum, Labor und auch Schreib- und Bastelwerkstatt, die Arbeit der Helmis auf eine neue Stufe heben kann. Zweimal im Jahr wird zu Probenzwecken
noch ein Probenraum hinzu gemietet um die
Ergebnisse der Recherche und der Arbeiten in eine Bühnenform zu gießen.
Wir haben daran gedacht als Redaktion ein dem Ballhaus Ost nahegelegenes Atelier anzumieten und auch ansonsten, was Veröffentlichungen und Präsentation angeht, fest mit dem Ballhaus Ost zusammenzuarbeiten. Die unauffällige Lage mitten im Kiez scheint geradezu ideal zu sein. Wie schon gesagt sind Sonderausgaben dann dennoch auch in den weiteren Katakomben Berlins denkbar.
ZdZ Dogma
Damit es nicht zu beliebig wird möchten wir uns selber ein paar Regeln aufstellen.
Vielleicht so eine Art Dogma:
No Internet/ alles Analog!
In der Redaktion sind keine Smartphones und keine Macs, keine
Internetrecherche erlaubt. Wer wissen will, wie ein Schimpanse aussieht muss in den Zoo gehen.
No Elfenbeinturm!
Es gilt sich allem auszusetzen und besonders eben auch sogenannte Außenseiter*innen zu beobachten und zu befragen oder sogar Ihre Perspektive einzunehmen. Oder sie als Partner*innen zu gewinnen.
No Eskapismus!
Keine fremden Welten, keine exotischen Orte. Unser Dschungel ist hier.
Die Großstadt poetisch gedacht als Dorf, wo auch viele ähnliche Dinge durchlaufen.
Von uns werden die Dinge beschrieben und gesammelt. Wir zeichnen Bewohner und Situationen und basteln sie auch. Oder wir basteln den Kontext, das Fernsehen, die Nachrichten um das Bild komplett zu machen.
No Egal!
Die ZdZ ist vom Wesen her engagiert. Politisch, ohne parteilich zu sein.
Sie spürt Unrecht und Gemeinheit auf und sucht nach dem Gemeinsamen, nach der ‚Connection’!
Sie will auch mit Leuten reden, die nicht ihrer Meinung sind (Steinmeier-Weihnachtsansprache)
Deswegen können im Jahr nur zwei Ausgaben der Zeitung erscheinen.
Aber wir werden uns Sondereditionen vorbehalten - für die aber kein Extra-Geld beantragen. Und wir werden auch Vorort auftreten, um ZdZ-Helmi zu den Leuten zu bringen, die sie nicht lesen wollen oder die noch nichts von ihr gehört haben.
Die Redaktion
Um die geplante Arbeit der ZdZ zu veranschaulichen,
ist es wichtig einen „Redakteure“ zu werfen,
die quasi das Wesen der Zeitung verkörpern.
Da gibt es zum Beispiel den sehr ernsthaften Maler Felix Loycke –
ein hervorragender Zeichner und Puppenbauer und wie
viele Zeichner auch ein guter Beobachter.
Er wird die Redaktion mit Phantombildern beliefern und mit Tatortskizzen.
Dann gibt es den britischen Schnappschussfotografen BrianMorrow,
der zwar auch ein hervorragender Puppenspieler ist,
aber auch jemand der selbst unter höchster Gefahr noch seine
Kamera zücken und serienweise Fotos machen kann. Ein echter
Straßenfotograph mit dem Blick des Fremden auf die Stadt.
Unsere Hausempathin Solene Garnier hingegen geht bei ihrer Recherche sehr direkt
auf die Menschen zu und steigt gewissermaßen in das Leben der Leute hinein.
Sie befreundet sich mit ihnen – musiziert mit ihnen oder schläft mit ihnen.
Davon bringt sie dann sehr lebhafte Szenen mit ins Büro.
Florian Loycke verkörpert die Sammelstelle aller Geschichten.
Erfasst die Berichte der anderen zusammen und archiviert alles
oder setzt diese sofort in Puppen um,
die er in unaufhörlichem Strom bastelt.
Er selber ist auf Microbewegungen im Alltag spezialisiert
und versucht diese zu dokumentieren.
Burkart Ellinghaus ist der typische, verrückte Erfinder,
der wie Mister M bei James Bond das Team immer wieder
mit neuen technischen Spielereien erfreut
und auch technisch die Proben jederzeit begleitet.
Als ausgebildeter Schauspieler,
ist er jemand, der die Menschen von der Straße
vollkommen authentisch nachspielen kann
und damit einen Moment der Credibillity einbringt.
Der Redakteur Emir Tebatebai, kann hervorragend Alltags- situationen lesen
und mit angeborenem Talent scannen.
Er erkennt sofort Typen und Dramaturgien und spürt die verborgenen Motivationen.
Er nimmt diese Szenen mit dem ganzen Körper auf
und kann sie dann als lebende Zeitung mit allen Rollen und Nuancen wiedergeben.
Durch seine Schärfung der Charaktere wird oftmals
der Impuls zum Bauen von Puppen ausgelöst.
Vor jeder Ausgabe gibt es eine Redaktionskonferenz in der alle entscheiden was in die Zeitung kommt.
In der Außenstelle ehrliche arbeit –
freies Kulturbüro laufen sämtliche organisatorische Fäden in der Geschäftsführung zusammen.
Sie ist zugleich Personalbüro und leitet mit angemessener Strenge das Korrektorat
und die Schlussredaktion. Zutiefst erfahren in Methoden der gütigen Mediation,
gewaltfreien Kommunikation und nicht-hierarchischer
Arbeitseffizienz ist sie die graue Eminenz hinter der Redaktionskonferenz.
Gastredakteure:
Gastredakteurin Okka Hungerbühler
verändert mit feinen Manipulationen Situationen
und legt so quasi die Dynamiken frei
hinter der sichtbaren Oberflächen.
Gastredakteure Cora und Peter Frost,
tauchen undercover mit großem Mut und geschickter Tarnung
in diversen Szenen der Stadt unter.
So recherchierte Peter zuletzt sowohl bei den Jüngern Bagwhans,
als auch in der orthodoxen katholischen
Kirche oder in der Bar jeder Vernunft.
Dazu gibt es Dasniya Sommer,
die Philosophin der Körper.
Einerseits verfügt sie ihrerseits über grenzenlose Körperlichkeit,
andererseits über geheime Zugänge zu den neusten Körperkulten der Stadt.
Sie beherrscht nicht nur selber okkulte Techniken,
sie ist auch in der Lage diese zu analysieren
und in einem weiter gefassten System zu verstehen und übertragen.
Franz Rogowski ein Gastredakteur,
der sich mit Vorliebe auf Straßenrecherche begibt
und im Stil eines Pier Paolo Pasolini,
Passanten und Arbeiter von Marzahn bis Falkenau
auf die sensibelsten und privatesten Themen befragt.
Die Themen
Warum hat eine Zeitung Themen? Eine Zeitung hat doch gerade keine Themen, sondern Ressorts. Da gibt es Sport, Politik oder Allgemeines.
Zunächst einmal sammeln wir sechs Monate lang für die erste Ausgabe Material und Stoff. Da braucht man sowieso eine Auswahl. Das ganz Dringliche wird in den Extra-Ausgaben schon vorab veröffentlich.
Zum einen braucht diese Auswahl eine spezielle Richtung. Zum anderen wird das Thema aus einer gottgleichen Übersicht heraus ausgewählt und eben nicht nur vom täglichen Geschehen beeinflusst.
1. Ausgabe - Die wilden Detektive
Als erstes Thema und auch damit alle ankommen in unserer Zeitung und in den Redaktionsräumen, sowie im Ballhaus Ost, wo wir die Erstausgabe im Juni 2010 zeigen wollen, wählen wir ein Thema dass der ZdZ am nächsten kommt: „Die wilden Detektive“, inspiriert von dem Roman von Roberto Bolano
Die Detektive sind wir selbst. Hier geht es einerseits um die Beschreibung und künstlerische Verarbeitung der Umwelt, wie auch die Selbstvorstellung des Teams in schonungsloser Weise durch Offenlegung von Recherchemethoden und Privatleben.
2. Ausgabe - Jule Verne oder das Verschwinden der Insekten
Mit seiner Mischung aus Technikbegeisterung und Menschheitspessimismus passt Jules Verne gut in unser postapokalyptisches Szenario. Er ist 150 % analog und wo es nicht weitergeht, denkt er sich einfach technische Lösungen aus. Im Abtauchen der Nautilus liegt bereits eine Klage gegen das biblische Versagen der Menschheit. Das Verschwinden der Insekten als leiser Tod
wäre auch eine typische Jule vVerne Idee gewesen. Wozu brauche ich Wespen, sagt der moderne Mensch leichtfertig und einzig die einsame Heldin von Jules Verne macht sich auf den Weg um die Ursache herauszufinden. Dabei entdeckt sie dabei einen fürchterlichen Zusammenhang von globalen Ausformung! Hier laden sich Wissenschaft und Phantasie zu einem faszinierenden Duett ein.
Da das Thema so viele verschiedene Herangehensweisen ermöglicht würden, wir auch gerne Gastkünstler zu einer künstlerischen Äußerung im Rahmen dystopischer science fiction und das Insektensterben einladen und ein kleines nachdenkliches Performance- Art Festival organisieren.
Hier wäre auch die Zusammenarbeit mit Jugendlichen oder Kindern besonders interessant und natürlich auch mit richtigen Wissenschaftlern. Wir denken da an ein zweites Festival der Spinner 2, in dem wir auf unser schönes Strugatzki-Festival von 2017 Bezug nehmen, dass auch den Bogen von kritischen Science Fiction und Nerd-Performance geschlagen hat.
3. & 4. Ausgabe im zweiten Jahr - Ein Thema, zwei Stücke Das alte Europa, das Junge Europa
Isaac Bashew Singer- Marcello Barmo dos Santos
Bei Issac Singer geht um die alte osteuropäische (jüdische) Welt,
die sich auf den Weg macht über Berlin nach Amerika und die dann über Woody Allen wieder bei uns bekannt geworden ist. „Feinde“ von Singer liest sich wie ein moderner Roman über Beziehungen. Nur werden zwischendurch geradezu mystische Fragen
gestellt, nach dem Sinn und nach Trost.
Im Kontrast dazu wollen wir zwei Jahre aus dem Leben des jungen schwarzen Brasilianers Marcello Barmo dos Santos schildern, der auf der Suche nach Glück und auf der Flucht vor einem Leben ohne Perspektive nach Berlin kam und dort unter anderem in die Theatergruppe Das Helmi geriet. Er hatte bis zuletzt keine Aufenthaltsgenehmigung und nahm dennoch an Vielem teil und verliebte sich sogar heftig.
Anhand dieser beiden Entwürfe für Migration und Lebensläufe, die unsere Zeit prägen, wollen wir in zwei Teilen und Zeitsprüngen eine Biograpie von heute mit einer vom alten Europa in Beziehung setzen.
Drittes Jahr – Die Moral
Ausgabe 5: Wir sind die Guten - Politische Moral ( Schiller)
Wann handeln wir, wenn wir nicht mehr einverstanden sind? Wer sind die moralischen Figuren? In amerikanischen Comicverfilmungen übernehmen sogenannte Rächer oder Wächter oft die moralische Aktion, weil alle Institutionen korrupt und schwach sind. Was passiert bei uns? Wie gehen wir mit dem gefühlten Versagen um? Wie können wir wieder zufrieden werden und uns aktiv und kräftig fühlen?
Ausgabe 6: Wir sind die Bösen - Persönliche Moral ( Fassbinder)
Wir suchen die Geschichten der kleinen Verantwortung, die für den einzelnen oft ja viel schwerer wiegt. Versagen und Heldentum im Berliner Hinterhof. Beobachtet von der Zdz. Geschichten von Liebe und Verrat.
Ausgabe 7: Geschichten über Geld- Kapitalismus
Das Sein bestimmt das Bewusstsein? Wie stark regiert das Geld unser Leben.
Wie massgeblich ist es für unser Glück für unsere Zufriedenheit?
Wir wollen die Abhängigkeit vom Geld untersuchen. Wo sind die, die kein Geld haben?
Ausgabe 8: Geschichten ohne Geld - Idealismus
Ohne Geld ist fast wie ohne Internet oder ohne Benzin. Welcher Bereich tut sich dann auf?
Welche Geschichten finden statt? Wir stellen uns hier einen hoffnungsvollen Ausblick vor
oder einen Einblick in geheime Freundschaften und Leidenschaften.
Aktuelle Situation und Organisation von Das Helmi
Das Helmi Puppentheater hat sein Lager, seine Werkstatt,
seinen Probenort und feste Aufführungsstätten allesamt im Ballhaus Ost.
Neben zwei bis drei Premieren im Jahr, die von der Basisförderung finanziert werden,
spielen wir monatlich ungefähr drei bis vier Abende Repertoire -
sowie Stücke, die „auswärts“ produziert worden sind.
Stücke und Premieren werden in enger Absprache mit dem Ballhaus Ost geplant.
Vom Ballhaus Ost werden Ausflüge in Berlin unternommen und sowohl durch Website und Presse angekündigt.
So haben wir im Herbst beim Tunix Festival im HAU 1 zwei Tage gespielt.
Wir spielen regelmäßig in Schulen, in Kitas oder an anderen Orten wie den Prinzessinnen-Gärten,
in Heimen für Geflüchtete, Büchereien oder Drachenfesten, Museen, etc..
Zusätzlich zur Basisförderung haben wir in den letzten Jahren immer noch zwei bis drei weitere Stücke erarbeitet. Meistens eines durch den HKF-gefördert und eines im Auftrag von einem Theater oder einer anderen Institution.
Hinzu kamen Kollaborationen, für die ein Teil der Gruppe gefragt war:
Puppenbau oder Performance oder auch Workshops oder Unterricht.
Um der wachsenden Komplexität unserer Situation beizukommen haben wir in den letzten Jahren versucht uns umzustrukturieren: Aufgaben zuzuteilen, eine Rechtsform zu bekommen, mehr Transparenz einzuführen und die Gruppe zu erweitern. Es gibt einen gemeinsamen Steuerberater, der auch für die GbR arbeitet.
Also bei 4 bis 5 Produktionen und bis zu 20 Gastspielen jährlich (es können schnell mehr werden...
bei einer Tournee in Brasilien hatten wir schon 22 Auftritte in vier Wochen) –
das entspricht ungefähr 45 Auftritten im Ballhaus Ost und weiteren 20-30 in Berlin und Umgebung –
ist klar dass hier viel gesteuert werden muss. Da die meisten Mitglieder über vierzig sind und Familien gegründet haben, gibt es zwölf Kinder im erweiterten Team.
Es besteht ein wachsender Bedarf an Planungssicherheit und besserer Struktur.
Man muss Projekte sehr früh planen und Probenphasen kennen,
sowie ein einigermaßen sicheres Einkommen haben.
Die meisten Kernteammitglieder verdienen weniger als 2600 Euro im Monat ..
.Um die Arbeit vom Das Helmi zu erhalten und eigentlich auch verbessern, müssen die Strukturen solider werden.
Die Mitglieder des Kernteams, die ihre ganze Zeit dem Helmi widmen,
brauchen wenigstens eine Art Grundgehalt, damit sie ihre Arbeit überhaupt ausüben können.
Neben dem Lagerraum ist ein Versammlungsraum und Büroraum dringend notwendig.
Wir haben ihn jetzt metaphorisch Redaktionsraum genannt.
Er sollte genug Raum haben, dass dort auch gebastelt werden kann und fünf Leute arbeiten können.
Optimal wäre auch ein fester Probenraum. Wenigstens ein kleiner.
Aber dass sind eben die Wunschbedürfnisse.